Osterhase und Weihnachtsmann - Teil 1
Eine Weihnachts (oder Oster) geschichte der Familie Dürrscheinander
Namibia - Das eigentlich wirkliche Land der unbegrenzten Möglichkeiten und unmöglichen Wahrscheinlichkeiten...
Anfang Dezember trafen sich im tiefsten Damaraland der Osterhase und der Weihnachtsmann. Der Osterhase erholte sich auf der Palmwag Lodge immer noch von den Strapazen des diesjährigen Osterfestes, während der Weihnachtsmann (eigentlich die Weihnachtsfrau) kurz vor dem Heiligabendstress noch einmal versuchte, Energie zu tanken (und ein bisschen Sonnenbräune zu erhaschen).
Wie diese Begegnung ausging, erfahrt ihr in diesem Video ...
Dem impulsiven Weihnachtsmann tat es leid, den Osterhasen ins Wasser geschmissen zu haben und er machte sich sofort daran, der Fährte des Osterhasen zu folgen, um sich zu entschuldigen.
Der Osterhase allerdings war schwer beleidigt. Selbst im heißen und trockenen Namibia würde es ewig dauern, bis sein dickes Fell wieder trocknen würde. Was bildete sich der Weihnachtsmann denn ein, ihn, den weltberühmten Osterhasen, in den chlorverseuchten Pool der Lodge zu schmeißen?
Sobald er den Weihnachtsmann kommen sah, hoppelte er, Hasenhaken schlagend davon und verließ die schattigen Palmen der Wüstenquelle in Richtung namibisches Niemandsland.
Bei Temperaturen bis zu 35°, aber einem etwas kühlenden Wind aus südwestlicher Richtung, hoppelte der Osterhase in Richtung des weit entfernten Huab-Trockenflusses durch die endlosenen Stein und Sandebenen des Damaralandes davon. Der Weihnachtsmann in seinem dicken Kostüm hatte ernste Schwierigkeiten, Schritt zu halten.
Der Osterhase hoppelte also über Stock und über Stein, Düne rauf, Düne runter, durch die beeindruckendsten Landschaftsformen - immer noch rasend vor Zorn, ob der ungerechten Behandlung des sogenannten Weihnachtsmannes. Wahrscheinlich war es noch nicht einmal der Echte! Welche Frechheit zu behaupten, der Weihnachtsmann würde genauso hart arbeiten, wie der Osterhase. Gerade der Weihnachtsmann, mit seinen Millionen Helfern und der ganzen korrupten Marketingstrategie der Großkonzerne dahinter!
Der Weihnachtsmann, schon in etwas höherem Alter und nicht mehr ganz der Durchtrainierteste, verlor schließlich die Fährte des Osterhasen und stand mitten in der Steinwüste des Damaralandes, einsam und ohne Elfen, Wichtel, Rentiere und sonstige Helfer. Sein Handy hatte er mittlerweile verloren und konnte auch keine Hilfe holen.
Dem Weihnachtsmann taten seine fiesen Behauptungen mittlerweile aufrichtig leid. Andererseits, was sollte er noch tun, mehrere Tage war er dem Osterhasen nun schon gefolgt. Er hatte riesigen Durst, sein Kopf dröhnte wie nach einem Saufgelage mit Glühwein und Wacholderschnaps und keine Menschenseele war weit und breit zu sehen. Außerdem: Was sich der Osterhase denn einbildetet, mit seinen bekloppten Eiern? Wer machte denn wohl die Kinder glücklicher? Natürlich der Weihnachtsmann, mit seinem Sack voller Geschenke. Wenn er sich's recht überlegte, sollte der Osterhase sich seine Eier doch sonst wohin stecken. Der Weihnachtsmann hatte gestrichen die Schnauze voll. Schatten gab es auch keinen. Er schrie aus vollen Halse:
"Osterhase. Du kannst mich ..."
In diesem Moment streckte der Osterhase den Kopf hinter dem Felsen hervor. Er hatte den Weihnachtsmann kommen sehen (und hören und riechen) und hatte sich in Gedanken bereits ein paar Worte der Versöhnung zurecht gelegt.
Als er nun in das zornige Anlitz des Weihnachtsmannes blickte, fragte er verdutzt:
"Ich kann dich was?"
"Du kannst mich mal, du aufgeblasenes, reudiges Hasenvieh!"
Dem Osterhasen klappte die Kinnlade runter. Das wars nun endgültig! Er machte auf dem Absatz kehrt und lief den Hügel hoch, weiter in Richtung Flussbett!
Der Weihnachtsmann, dem es nach seinem cholerischen Ausraster auch nicht viel besser ging als vorher, schaute ihm hinterher und rief:
"War doch nicht so gemeint, mein liebstes Osterhäslein! Bitte komme zurück. Bitte verzeihe mir!"
Doch der Osterhase war schon wieder weit entfernt und blickte nur noch einmal kopfschüttelnd und traurig zurück. Erneut wurde der Weihnachtsmann von Schuldgefühlen geplagt und setzte der Fährte des Osterhasen nach.
Als der Osterhase sah, dass der Weihnachtsmann die Verfolgung wieder aufnahm, nahm er die Beine in die Hand und schnellte in Windeseile durch das "Tal der Verwüstung" , welches auf viele Kilometer keinen Schatten bot. Die Gegend war so wunderschön und dennoch trostlos, vor allem in der Mittagshitze. Dieser unausstehliche Weihnachtsmann, sollte er doch einen Hitzschlag erleiden!
Der Osterhase verwischte so gut es ging seine Spuren, hoppelte durch das ganze lange Tal und verschwand endlich in Richtung Trockenfluss.
Der Weihnachtsmann hatte unterdessen erneut die Spur des Osterhasen verloren. Es suchte und suchte und suchte, bis er endlich auf ein paar Spuren stieß. Dies ließ ihn neuen Mut schöpfen und er fand die Spur des Osterhasen wieder. Es schien, als habe er sich zum Flussbett aufgemacht. Hoffentlich machten die Elefanten (die weder auf Osterhasen noch Weihnachtsmänner gut zu sprechen waren) keine Probleme.
Nun machte sich der Weihnachtsmann ernstafte Sorgen!
(Dies ist übrigens eine Fotomontage. Wir haben weder Osterhasen, noch Weihnachtsmänner irgendwelchen Gefahren ausgetzt)
Wie es mit dieser Geschichte weitergeht, erfahrt ihr morgen...